e-περιοδικό της Ενορίας Μπανάτου εν Ζακύνθω. Ιδιοκτήτης: Πρωτοπρεσβύτερος του Οικουμενικού Θρόνου Παναγιώτης Καποδίστριας (pakapodistrias@gmail.com), υπεύθυνος Γραφείου Τύπου Ι. Μητροπόλεως Ζακύνθου. Οι δημοσιογράφοι δύνανται να αντλούν στοιχεία, αφορώντα σε εκκλησιαστικά δρώμενα της Ζακύνθου, με αναφορά του συνδέσμου των αναδημοσιευόμενων. Η πνευματική ιδιοκτησία προστατεύεται από τον νόμο 2121/1993 και την Διεθνή Σύμβαση της Βέρνης, κυρωμένη από τον νόμο 100/1975.

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Πέμπτη 24 Δεκεμβρίου 2020

Weihnachtsbotschaft des Ökumenischen Patriarchen (2020)


+ B A R T H O L O M A I O S

durch Gottes Erbarmen Erzbischof von Konstantinopel, dem Neuen Rom,und Ökumenischer Patriarch
allem Volk der Kirche Gnade, Erbarmen und Friede
von Christus, unserem in Bethlehem geborenen Erlöser

In Christus verehrte Brüder und geliebte Kinder im Herrn,

die allerheiligste Jungfrau begleitend, die kommt, „unsagbar zu gebären“ den vorewigen Logos, schauen wir auf Bethlehem, die sich bereitet, das göttliche Kind zu beherbergen; so sind wir wiederum zum Weihnachtsfest gelangt und sind erfüllt von Gefühlen der Dankbarkeit gegenüber dem Gott der Liebe. Äußerlich war in diesem Jahr der Weg zu dem großen Fest der Fleischwerdung und Geburt des Erlösers der Welt wegen der grassierenden Pandemie anders als sonst. Das kirchliche Leben, die Teilnahme der Gläubigen an den Gottesdiensten, die pastorale Sorge und das gute Zeugnis in der Welt unterlagen den Folgen der Hygienemaßnahmen. Das alles betrifft aber nicht die innere Beziehung der christlichen Gemeinde zu Christus, den Glauben an seine Vorsehung und die Hingabe an das „eine, das notwendig ist“ [1].

In den säkularisierten Gesellschaften ist Weihnachten verblasst; man feiert ein Fest des demonstrativen Konsums und der Weltlichkeit, ohne sich bewusst zu sein, dass man an diesem heiligen Tag das „ewige Mysterium“[2] der göttlichen Menschwerdung ehrt. Die christengemäße Feier der Geburt Christi ist heutzutage eine Handlung des Widerstands gegen die Säkularisierung des Lebens und gegen die Schwächung oder das Absterben der Wahrnehmung des Mysteriums.

In der Fleischwerdung des göttlichen Wortes offenbaren sich der Inhalt, die Ausrichtung und der Zweck der menschlichen Existenz. Der vollkommene Gott wird ein vollkommener Mensch, damit wir „auf die Weise Gottes“ existieren können. „Gott ist Mensch geworden, damit wir vergöttlicht werden“[3]. Der Mensch ist gemäß dem tiefgründigen Wort des hl. Gregors d. Theologen „einer, dem aufgetragen ist, Gott zu werden“[4], „ein vergöttlichtes Lebewesen“[5]. Das ist die höchste Ehre für den Menschen, die seiner Existenz eine unüberbietbare Würde verleiht. In Christus werden alle Menschen zum Heil berufen. Vor Gott, sagt, von Gottes Geist erfüllt, der Apostel Paulus, „ist nicht Jude noch Grieche, nicht Knecht noch Freier, nicht Mann noch Weib, denn ihr seid allzumal einer in Christus Jesus“[6]. Es handelt sich um eine entscheidende Wende der Anthropologie, der Wertehierarchie und der Moral. Seitdem gilt: Wer die Menschenwürde verletzt, wendet sich gegen Gott. „Denn nichts ist so heilig wie der Mensch, weil Gott seine Natur angenommen hat.“[7]

Die Inkarnation repräsentiert das gesamte gottmenschliche Leben der Kirche, innerhalb dessen Christus beständig als der erfahren wird, der war, der ist und der kommt. Der „in den Armen der Mutter“ ist, ist zugleich der, der „im Schoß des Vaters“ ist. Das Kind Jesus ist der Gekreuzigte, der Auferstandene und der in Herrlichkeit in die Himmel Aufgenommene, der gerechte Richter und der König der Herrlichkeit. Dieses unsagbare Mysterium preisen wir in Gesängen und Hymnen. Ihm, dessen Dienst wir empfangen, dienen wir und stehen zugleich in seinem Dienst. Das brachte auf inspirierte Weise, „folgend den heiligen Vätern“, das vierte Ökumenische Konzil von Chalkedon zum Ausdruck. Das „Dogma von Chalkedon“, dass nämlich das Wort Gottes das Fleisch dieser Welt, jenseits von Sprache und Verstand, annimmt, „besingt“ auch das allheilige Gotteshaus der Weisheit Gottes in Konstantinopel, der Stadt der Städte, der Ruhm der Orthodoxie und der Ökumene, durch seine Architektur, die Anordnung seines Kirchenraums, seine eindrucksvolle Kuppel, welche die alles erhaltende göttliche Menschenliebe abbildet und das Himmlische mit dem Irdischen verbindet, durch seine Ikonen und seine Ausschmückung und durch die einzigartige theologische Sprache seines überwältigenden Lichteinfalls.

Inmitten vieler Nöte und Bedrängnisse ertönt heute die liebliche Stimme „des Engels des Herrn“, der „dem ganzen Volk … große Freude verkündet, dass uns heute der Erlöser geboren ist, welcher ist Christus, der Herr“[8]. Wir feiern Christi Geburt und beten für unsere Geschwister in Gefahren und Krankheiten. Wir bewundern den Opfermut der Ärzte, der Pflegenden und aller, die dazu beitragen, die Pandemie zu bekämpfen. Wir freuen uns zu sehen, dass sie die einzelnen Patienten als heilige Person und nicht als Zahl, als Fall, als Objekt oder als unpersönliche biologische Einheit betrachten. Es wurde treffend gesagt, der weiße Kittel der Ärzte sei „ein weißer Talar“, welcher den Verzicht auf das „Mein“ zugunsten des Bruders, die Suche „nach dem, was des anderen ist“[9], die vollkommene Hingabe also an den Leidenden zum Ausdruck bringe. Für diesen „weißen Talar“ und für den Talar des Klerikers, die beide Symbole des Opfers und der Bereitschaft zum Dienen sind, ist die Liebe Inspiration und Motivation; diese Liebe ist immer ein Geschenk der göttlichen Gnade und niemals ausschließlich unsere eigene Leistung.

Die gefährliche Pandemie hat viele Gewissheiten zertrümmert, hat die Grenzen des Größenwahns des modernen Menschen, der sich zum Gott erhoben hat, offengelegt und die Macht der Solidarität offenbart. Gleichzeitig mit der unbestreitbaren Wahrheit, dass die Welt eine Einheit ist, dass all unsere Probleme uns gemeinsam betreffen und dass ihre Lösung gemeinsames Handeln und Weggemeinschaft erfordern, zeigte sich auf besondere Weise die Bedeutung des persönlichen Engagements, der Liebe des Guten Samariters, welche das menschliche Maß übersteigt. Die Kirche steht den Geschwistern in Bedrängnis mit Rat und Tat zur Seite und betet für ihre Genesung sowie für die Stärkung ihrer Verwandten und derer, die für ihre Versorgung verantwortlich sind, und verkündet zugleich, dass die Heilung des Kranken, als vorläufiger Sieg über den Tod, auf dessen Überwindung und letztliche Vernichtung in Christus hinweist.

Leider hat die aktuelle Pandemie es nicht zugelassen, diejenigen Aktivitäten durchzuführen, die für das Jahr 2020, „das Jahr der pastoralen Erneuerung und der erforderlichen Sorge für die Jugend“ vorgesehen waren. Wir hoffen, dass die Verwirklichung der geplanten Veranstaltungen für die junge Generation im kommenden Jahr möglich sein wird. Wir wissen aus Erfahrung: Wenn man auf die jungen Männer und Frauen mit Verständnis und Liebe zugeht, entdecken sie ihre kreativen Kräfte und nehmen begeistert an den Aktivitäten teil. Schließlich ist die Jugend eine besonders „religiöse“ Phase des menschlichen Lebens - mit Träumen, Visionen, tiefen existenziellen Fragen und einer lebendigen Hoffnung auf eine neue Welt der Geschwisterlichkeit. Diese „neue Schöpfung“[10], die „neuen Himmel und die neue Erde …, in denen Gerechtigkeit wohnt“[11], verkündet die Kirche Christi; diese neue Schöpfung stellt sie dar auf ihrem Weg bis zum Ende der Zeit.

Liebe Brüder und gesegnete Kinder im Herrn,
in der Kirche wird der ganze Mensch erneuert. Es wird ihm nicht lediglich „geholfen“, sondern er „existiert in der Wahrheit“, er lebt seine göttliche Bestimmung. Wie es das Heilige und Große Konzil der Orthodoxen Kirche verkündet hat: In der Kirche ist „jeder Mensch ein einzigartiges Wesen, das zur persönlichen Gemeinschaft mit Gott bestimmt ist“[12]. Wir haben die gottgegebene Gewissheit, dass das gegenwärtige Leben nicht unser ganzes Leben ist und dass das Böse und alles Negative in der Geschichte nicht das letzte Wort haben. Unser Erlöser ist kein „Deus ex machina“, kein Kulissengott, der interveniert und den Schrecken beseitigt, indem er zugleich unsere Freiheit zerstört, als wäre sie ein „Fluch“, von dem wir befreit werden müssten. Für uns Christen gilt das unübertreffliche Wort des Kirchenvaters: „Das Mysterium der Erlösung betrifft jene, die es wollen und nicht diejenigen, die dazu gezwungen werden“[13]. Die Wahrheit der in Christus geschenkten Freiheit muss sich durch das Kreuz bewähren, das der Weg zur Auferstehung ist.

In diesem Geist feiern wir mit Euch allen in gottgefälliger Gesinnung das Fest der Geburt des Herrn und die anderen Feste der heiligen Zwölf Tage und wünschen Euch von unserem Sitz, dem ehrwürdigen Phanar, aus, der zur Menschheit herabgestiegene Erlöser schenke Euch Gesundheit, Liebe zueinander, Fortschritt in jedem guten Werk und allen himmlischen Segen in diesem beginnenden Neuen Jahr und an allen Tagen Eures Lebens. Amen.

Weihnachten 2020
+ Patriarch Bartholomaios von Konstantinopel,
Euer aller inständiger Fürbitter bei Gott

[1] Vgl. Lk 10,42.
[2] Maximus d. Bekenner, Diverse theologische und heilsgeschichtliche Kapitel über Tugend und Schlechtigkeit, Erste Zenturie, 12, PG 90, 1184.
[3] Athanasius d. Gr., Über die Menschwerdung 54.
[4] Gregor d. Theologe, Grabrede für Basilius d. Gr., PG 36, 560.
[5] Gregor d. Theologe, 45. Rede, Über das heilige Pascha, PG 36, 632.
[6] Gal 3,28.
[7] Nikolaus Kabasilas, Vom Leben in Christus, 6, PG 150, 649.
[8] Lk 2,9-11.
[9] 1 Kor 10,24.
[10] 2 Kor 5,17.
[11] 2 Petr 3,13.
[12] Enzyklika, Abschnitt 12.
[13] Maximus d. Bekenner, Kommentar zum Vaterunser, PG 90, 880.

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